"Erinnerungen an meine Kindheit" von Klaus Dattner

Damals war ich noch ein Knabe,
vor mehr als fünfzig Jahren,
hatte wenig Gut und Habe,
doch Freunde stets in Scharen.

An Sommertagen lagen wir
in großer Bäume Schatten,
die besten Freunde waren hier,
die wir als Kinder hatten.

Wir träumten Wolken hinterher,
die sich zusammenballten,
hier war ein Drache, da ein Bär,
dort andere Gestalten.

Wir haben Rinnsale gestaut
zum pfützengroßen Tümpel,
im Wald manch Häuschen uns gebaut,
aus Ästen und Gerümpel.

Wir rauchten trock’nes Dolden-Röhricht,
nicht ahnend, wie riskant das war,
denn es war ungesund und töricht,
wir wussten nichts von der Gefahr.

Naja, wir haben’s überlebt,
weil Engel uns beschützten,
die achtsam über uns geschwebt,
bei all der Arbeit schwitzten.

Als Kinder kannten wir kein Ziel,
als nur das Spiel und Spaß,
bei Gummitwist und Murmelspiel,
sowie beim Fußball auf der Straß‘.

Tagtäglich an der frischen Luft,
beim Spiel in Wald und Wiesen,
bis abends spät die Mutter ruft,
war’s Kindheit zum Genießen.

Wir kannten auch noch Schnee zuhauf
und schufen glatte Bahnen,
wir rutschten, fielen, standen auf,
vergebens Mutters Mahnen.

Wir spielten Cowboy und Indianer,
hat damals Niemanden gestört,
doch heut‘ die Zeigefinger-Mahner,
die fänden’s unerhört.

Dies war ein kurzer Blick zurück,
auf’s Kindsein ohne Graus,
vom kleinen Kläuschen bloß ein Stück,
aus Kläuschen wurde Klaus.